von Qanta Ahmad; Foto von Pixabay

Der Klimawandel existierte schon immer. War der CO₂-Ausstoß anfangs zunächst gering, hat sich die Erderwärmung heute zum globalen Problem entwickelt. Forscherinnen und Forscher können keine Experimente durchführen, weil es keinen Planeten B gibt. Wenn wir nicht jetzt einschreiten, wird dies vielleicht das Ende sein. Aber was ist eigentlich der Klimawandel und was können wir dagegen unternehmen?

Christiane Toyka-Seid und Gerd Schneider definieren in ihrem Lexikoneintrag ,,Klima / Wetter“ die globale Erwärmung und den Klimawandel folgendermaßen: ,,Die globale Erwärmung der Erde, die sich zum Beispiel im Verschwinden der Alpengletscher zeigt, ist ein Klimavorgang, der sich über eine lange Zeit erstreckt. Für diese globale Erwärmung ist in den letzten Jahren das Wort ‚Klimawandel‘ geprägt worden. Das heißt, es hat sich am Zustand der Atmosphäre, die unsere Erde umgibt, etwas verändert: Es sind zu viele Schadstoffe wie Kohlenstoffdioxid hineingelangt, die Luft ist wärmer geworden.“

Laut Umweltbundesamt Dessau-Roßlau sind anthropogene Emissionen, also menschengemachte Treibhausgasfreisetzungen, die Ursache für den Klimawandel. Die Gase sammeln sich in der Luftschicht und führen zur Erwärmung der Erde. Dadurch steigt die Anzahl heißer Tage, was ein Diagramm des Deutschen Wetterdienstes aus dem Jahr 2019 zeigt: So waren 2003, 2015 und 2018 die Jahre mit den meisten Tagen mit einer Temperatur über 30 °C, und zwar, gemittelt in Deutschland, zwischen 18 und 20 heißen Tagen. Durch den Klimawandel ist damit zu rechnen, dass die heißen Tage in den Sommermonaten noch weiter zunehmen werden.

Heute liegt die globale Erderwärmung bei ca. +1,2 °C gegenüber der vorindustriellen Zeit. Um einem weiteren Voranschreiten entgegenzuwirken, wurde auf der Pariser Klimakonferenz (COP21) im Dezember 2015 das Pariser Übereinkommen verabschiedet, das die Begrenzung der Erderwärmung auf deutlich unter 2 °C, möglichst jedoch auf 1,5 °C, vorsieht. Ziel des Pariser Abkommens ist es ebenfalls, den Treibhausgasausstoß bis 2030 im Vergleich zu 1990 um 40 % zu reduzieren. Damit das Übereinkommen in Kraft treten konnte, war eine Ratifizierung durch mindestens 55 Treibhausgasemissionen verursachende Staaten, darunter auch Deutschland, notwendig.

Letzte Hoffnungen für Planet A

In ihrem in 2019 veröffentlichten Klima-Podcast ,,Klimafreundliches Verhalten wird belohnt“ gibt die ehemalige Bundesumweltministerin Svenja Schulze Tipps zur Regulierung des CO₂-Ausstoßes. So sollten Flüge innerhalb des Landes vermieden und stattdessen die öffentlichen Verkehrsmittel, wie etwa Busse oder Bahnen, genutzt werden. Auf kurze Trips mit dem Flugzeug sei generell zu verzichten – bleibe man länger am Ort, lohne sich das Fliegen. Der Kauf regionaler Lebensmittel helfe dabei, den Transport aus anderen Ländern zu verhindern und somit den CO₂-Ausstoß zu reduzieren. Außerdem sei es ratsam, den Fleischkonsum zu senken, da Methan, eines der stärksten Treibhausgase, beispielsweise in Rindermägen entsteht und dieses dann von Kühen auf der Weide ausgestoßen wird. Methan sei zehn- bis zwanzigmal schädlicher für die Umwelt als CO₂. Für kürzere Strecken rät Schulze auf das Auto zu verzichten und das Fahrrad zu nehmen sowie keine Brenner-Autos mehr zu kaufen, sondern die umweltfreundlicheren E-Autos, zumal der Tank für Brenner-Autos teurer werde. Sie befürwortet den Austausch von Öl-Heizungen durch elektrisierte, die gleich wärmen und zugleich umweltfreundlicher seien, und weist darauf hin, dass alles bereits vorhanden sei, man müsse sich nur noch anpassen. Auf die Frage, was es nütze, wenn nur Deutschland allein versuche, dem Klimawandel entgegenzuwirken, erklärt Schulze, dass andere Länder auf Deutschland schauen würden und dann ebenfalls anfangen würden zu handeln. Außerdem zähle jede Tonne CO₂. Und was können wir Offenbacher Schülerinnen und Schüler gegen den Klimawandel tun?

„Fridays for Future“(FFF) – von dieser Bewegung hörte man in 2019 öfter in den Nachrichten oder man sah Plakate von Klimaschutzaktivisten, die demonstrierten, um auf den Klimawandel aufmerksam zu machen. Als Gründerin der Klimabewegung gilt die heute 20-jährige Greta Thunberg aus Schweden. Anstelle zur Schule zu gehen, streikte die damals 15-Jährige für das Klima und setzte sich drei Wochen lang täglich vor das Parlamentsgebäude in ihrer Heimatstadt Stockholm. Anschließend streikte sie jeden Freitag und ließ die Politikerinnen und Politiker wissen, dass sie so lange weitermachen würde, bis sich diese tatsächlich für das Klima einsetzen würden. Ihr Aufruf mündete in eine weltweite Bewegung und mehr als 10.000 Schülerinnen und Schüler aus den verschiedensten Ländern gingen freitags raus auf die Straße, um zu protestieren und nahmen dafür schlechtere Schulnoten in Kauf. Sie wollten, dass die Länder, die das Pariser Übereinkommen ratifiziert hatten, nicht nur leere Versprechen machen, sondern tatsächlich Maßnahmen in ihrem Land ergreifen, um den CO₂-Ausstoß auf 1,5 % zu senken. Auch wir Schüler und Schülerinnen hier in Offenbach können etwas für den Klimawandel tun. Wir können uns gesellschaftlich engagieren und uns der „Fridays for Future“-Ortsgruppe anschließen, gemeinsam Vorschläge sammeln und unsere Ideen einbringen. Zudem sollten auch wir anfangen, die öffentlichen Verkehrsmittel, wie Busse oder Bahnen, zu nutzen, um zur Schule zu kommen, statt uns von unseren Eltern mit dem Auto fahren zu lassen. Außerdem sollten wir uns zusammen mit der ,,Fridays for Future“-Ortsgruppe an den globalen Klimastreiks beteiligen, damit wir mehr Aufmerksamkeit von der Stadt bekommen. Jeder Einzelne von uns kann etwas tun. Es ist noch nicht zu spät, um zu handeln. Unsere Zukunft und die der nächsten Generationen liegt in unseren Händen!

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