von Emilia Brucia; Lilly Reinicke

Hallo Frau Aruta, herzlich willkommen und danke, dass Sie mit uns dieses Interview führen.

Hallo, ich freue mich und bedanke mich für eure Einladung!

Fangen wir doch gleich einmal mit der ersten Frage an. Wir haben erfahren, dass Sie auch an der Albert-Schweitzer-Schule (ASS) waren und würden gerne wissen, warum Sie zurückgekommen sind.

Das ist eine sehr schöne Frage. Ich war selbst Schülerin an der Albert-Schweitzer-Schule und ich finde, die Besonderheit hier ist, dass es sich um eine multikulturelle Schule handelt. Dadurch, dass ich hier aufgewachsen bin, ist für mich die Multikulturalität etwas ganz Besonderes und es macht mir Spaß, mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten, die aus verschiedenen Ländern und Kulturkreisen kommen. Als Sprachenlehrerin finde ich, dass die kulturelle Vielfalt auf jeden Fall eine Bereicherung ist, weshalb es für mich kein Problem und auch interessant war, wieder zurück nach Offenbach sowie an die ASS zurückzukommen.

Kommen wir zu nächsten Frage: Warum sind Sie Lehrerin geworden?

Ich wollte nicht immer Lehrerin werden, aber mir war klar, dass ich auf jeden Fall etwas Pädagogisches machen möchte. Mir hat schon immer die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen Spaß gemacht. Bereits in der Vergangenheit habe ich als Nachhilfelehrerin gearbeitet und Kinder betreut. Allerdings war ich mir ein wenig unsicher, was genau ich studieren möchte, da man als angehende Lehrkraft die Schulfächer, die man später auch unterrichten wird, studieren muss. Zunächst habe ich mich gefragt, worin meine Stärken liegen. Da ich in der Schule immer in den sprachlichen Fächern sehr gut war, fand ich, dass der Lehrerberuf eine Chance ist, das, was mir gefällt, mit dem, was ich am besten kann, zu kombinieren.

Welche Fächer haben Sie studiert und welche unterrichten Sie genau?

Studiert habe ich Spanisch und Französisch auf Lehramt. Aber als ich mich an dieser Schule beworben habe, habe ich in meiner Bewerbung angemerkt, dass ich italienische Muttersprachlerin bin und mir vorstellen kann, zusätzlich Italienisch anzubieten in Form einer AG oder Wahlunterricht (WU). Unser Schulleiter Herr Wasserka fand dies sehr interessant, weil er schon in Planung hatte, wieder Italienisch an der Schule einzuführen und daher unterrichte ich jetzt auch Italienisch als WU.

Welche und wie viele Sprachen sprechen Sie und haben Sie vor, noch weitere zu erlernen?

Ich spreche fünf Sprachen: Italienisch und Deutsch, meine Muttersprachen. Hinzu kommen noch Französisch und Spanisch, Englisch habe ich in der Schule gelernt. Außerdem habe ich einen Türkisch- und Japanischkurs besucht. Den Türkischkurs habe ich offiziell mit dem Niveau A1 abgeschlossen, bei dem man die Grundkenntnisse erlernt, aber ich verstehe mehr, als ich sprechen kann. Der Japanischkurs wurde jedoch aufgrund der Pandemie abgebrochen und ich überlege mir, eventuell wieder damit anzufangen, wenn ich mehr Zeit habe.

Haben Sie Vorteile davon, viele Sprachen zu sprechen?

Ja, auf jeden Fall, beispielsweise war für mich meine Muttersprache immer ein Vorteil in der Schule. Daher hatte ich bessere Chancen im Französischunterricht: Das Vokabellernen und das Verstehen von Texten sind mir leichter gefallen, auch wenn meine Lehrerin Arbeitsanweisungen gegeben hat, konnte ich diese immer sehr schnell verstehen. Gemeinsamkeiten gibt es ebenso im Englischunterricht. Insgesamt finde ich, dass sich einem mit vielen Sprachen mehrere Möglichkeiten eröffnen, auch im Alltag kann man sich mit Menschen aus den verschiedensten Ländern unterhalten. Als ich ein Semester in Spanien studiert habe, hat mir dabei geholfen, viele Sprachen zu sprechen. Vor Ort habe ich viele Studenten aus anderen Ländern kennengelernt, die kein Spanisch sprachen, mit ihnen konnte ich stattdessen auf Italienisch, Deutsch, Englisch oder Französisch kommunizieren.

Waren Sie schon in den verschiedenen Ländern, deren Sprachen Sie sprechen?

Wie schon gesagt habe ich ein Semester in Spanien studiert. Ansonsten war ich in Frankreich und in der Türkei, aber das war eher ein Hotelurlaub. Es ist jedoch noch eine Fahrt nach Istanbul in Planung und London steht auch auf meiner Liste, da ich noch nicht in England war. Natürlich bin ich öfter in Italien, das ist meine Heimat.

Haben Sie vielleicht einen Tipp für die Schülerschaft, wie es einfacher ist, eine neue Sprache zu erlernen?

Wichtig finde ich, möglichst viel Kontakt mit der Sprache aufzubauen, und zwar im Alltag, sei es mithilfe von Serien, Filmen oder Musik. Man sagt immer, Bücher zu lesen helfe sehr, aber ich weiß auch, dass es für die Jugendlichen von heute unrealistisch ist. Deswegen versuche ich, Tipps zu geben, welche besser zu dem Alltag der Jugendlichen passen. Videos in den Fremdsprachen anzuschauen, zum Beispiel auf YouTube, hilft schon sehr. Auch wenn Schülerinnen und Schüler das nicht gerne tun, ist das Vokabellernen dennoch ganz wichtig. Denn ohne Vokabeln kann man keine Sprache lernen.

Das wäre dann auch die letzte Frage, wir bedanken uns bei Ihnen, dass Sie sich die Zeit genommen haben.

Danke euch, es hat mir sehr gefallen!

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